Hessen/ Wetterau
Neues aus meinem Naturgarten:
Der Sperber (Accipiter nisus)
Auch ein Sperber will leben und deshalb kann man manchmal um die Mittagszeit im Naturgarten unseres Mitglieds Hubert Jung einen Sperber bei seinen Jagdflügen beobachten. Der ungewöhnlich wendige und stürmische Singvogeljäger nutzt den Überraschungseffekt aus, um auf kurzer Strecke mit hoher Geschwindigkeit, selbst schnelle Singvögel in Bodennähe und auf Büschen, zu schlagen. Der Sperber im Dorfbereich unseres Naturfreunds Jung macht sich den Singvogelreichtum an den Futterstellen im Naturgarten zunutze, schließlich trifft er dort auf etwa 100 Haussperlinge und circa 50 Stare. Auf dem Foto sieht man einen Sperber, der gerade einen Star geschlagen und in seinen Fängen hält.
Der Sperber ist mit seinen relativ breiten Flügeln und dem langen Steuerschwanz das verkleinerte Abbild des Habichts. Hinsichtlich der Körpergröße ist das Sperberweibchen mit einem Turmfalken vergleichbar, das Männchen ist deutlich kleiner. Die Männchen jagen überwiegend Vögel von Meisen- Finken- und Sperlingsgröße, die Weibchen können auf Grund des Größenunterschieds zum Männchen auch größere Vögel überwältigen.
Außerhalb der Brutzeit „fliegen“ Männchen und Sperberweibchen ihre eigenen Wege. Bei der Aufzucht der Brut führen sie einen gemeinsamen Haushalt. Während das Sperbermännchen die Versorgung der gesamten Familie mit frischer Nahrung übernimmt, wärmt das Sperberweibchen Gelege und Nestlinge.
Das Brutgebiet des Sperbers erstreckt sich von Nordafrika bis ins nördliche Skandinavien und setzt sich in der nordöstlichen Waldzone bis nach Ostsibirien fort. In Mittel- und Westeuropa überwintern viele Sperber. Sie verlassen dann allerdings ihre Brutreviere im Wald und siedeln sich in offenen Landschaften an, die ihnen mehr Beutetiere bieten.
Der Bestand an Sperbern in Deutschland gilt als stabil.