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05.05.2022

Igelschutz:

"Frühjahrsputz" im Garten mit dem Bau einer Igelburg

 

Fotos und Text: Immo Vollmer (Dipl.-Biologe, Naturschutzreferent der NI)

Der Igel (hier der bei uns in Deutschland verbreitete Westigel - Erinaceus europaeus) ist immer mehr im Bestand gefährdet. Zunehmend wird der Igel in die Roten Listen der gefährdeten Tierarten aufgenommen. Für Deutschland wurde der Igel 2020 auf die Vorwarnliste gesetzt, in einigen Bundesländern wie Bayern gilt er schon seit 2017 als gefährdete Art.

Konkrete Bestandsermittlungen sind bei dieser nächtlich lebenden Art schwierig. Dennoch ist eine flächendeckende Ausdünnung der Population nicht zu übersehen. Sind Sie nicht auch der Meinung, dass Sichtungen lebender Igel oder auch die von Verkehrsopfern immer seltener werden?

Gründe sind eine Verarmung von strukturreichen Lebensräumen und der Rückgang von Nährtieren (Insekten, Schnecken, Würmern, etc.), besonders in der Kulturlandschaft, wo eine industrielle Landwirtschaft mit Gifteinsatz und monotone Wirtschaftswälder vorherrschen. Der Tod lauert auch an Verkehrswegen und eine immer ungünstiger werdende Situation in den Siedlungen, wo der Igel bisher einen Verbreitungsschwerpunkt hatte, tun ihr Übriges. Ursächlich ist dort der Rückgang von Freiflächen. Der Trend zu immer monotoneren „pflegeleichten“ Gärten, der Einsatz von Mährobotern, die auch nachts betrieben werden und dabei häufig Igel verletzen, überhöhte Katzenpopulationen, die v.a. Jungtieren gefährlich werden können und natürlich auch hier der allgemeine Rückgang an Nährtieren wie Insekten oder das Fehlen geeigneter Winterverstecke. Aufgrund der für Igel oft nicht durchdringbaren Mauern und Gitterzäunen ist auch in der Siedlung die Ausbreitung der Igel erschwert bzw. er ist auch hier zur Benutzung der Straßen gezwungen. Alles genug Gründe dem Igel im eigenen Garten zu helfen!

Wie können wir den Igeln helfen?

Vielleicht liegen jetzt im Frühjahr noch die Reste des spätwinterlichen Gehölzschnittes in Ihrem Garten und dazu noch vertrocknete Stauden oder Laubansammlungen? Wohin damit?  Alles im Rahmen des Frühjahrsputzes zur Gründeponie fahren? - Nein, bauen wir daraus doch lieber eine Igelburg!

Besonders abgelegene Ecken des Gartens, wie im Umfeld von Gebüschen, sind ideal dafür. Ein trockener Untergrund sollte vorhanden sein oder durch das Aufbringen einer Sand oder Holzschicht geschaffen werden. Hier wird als nächstes ein regendichter Raum geschaffen – wie in unserem Beispiel mit einem halbierten Eimer oder einer mit Hilfe von Steinen abgestützten Platte (ca. 50 x 50 cm), darüber legt man grobe Knüppel, darauf Laub, Altgras und feineres Schnittgut und abschließend wieder eine Schicht feinere Äste. Der Haufen kann jedes Jahr durch weiteres Material ergänzt werden. Und sollte der Igel sich nicht sofort einstellen, so wird es ein wertvoller Rückzugsort für Spitzmäuse, Mauswiesel, Zaunkönig und eine große Vielzahl an Kleintieren (Insekten, Asseln, Schnecken, etc.). Auch die sich im direkten Umfeld einstellenden Wildstauden wie Brennnessel und Giersch sind äußerst wichtige Kleintierhabitate mit einer sehr spezifischen Fauna. Solche Rückzugsorte für Kleintiere kommen auch dem Igel zugute, wenn dieser bei den zuletzt immer wärmer werdenden Frühlingstagen zu früh aufwacht und dann zu wenig zu fressen findet.

Ein idealer Ort für die Igelburg, die wilde Ecke hinter dem Misthaufen mit zwei älteren Haselsträuchern.

Ein halber Eimer dient hier als Regenschutz,...

...eine kleine Erdschicht schützt gegen Frost.

Darüber kommen ein paar grobe Knüppel/Äste,...

...Laub und Feinmaterial als nächste Schicht.

Zum Schluss mit feinerem Reisig abdecken, fertig ist die Igelburg! Dann muss nur noch der Nachbar gefragt werden, ob ein Loch im Zaun (mindestens 10 x 10 cm) toleriert wird.

Der Igel und die anderen Bewohner des Gartens werden es Ihnen danken.

Das oben abgebildete Igeljunge musste einer Igelstation übergeben werden, da das Elterntier vermutlich durch Haustiere umkam.

 

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