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15.07.2022

Vogelmonitoring im Kuhrasen bei Bebra und das Ergebnis

Artenvielfalt sichern - keine Bebauung

Arno Werner mit Spektiv - Foto: Clemens Herwig

Seit 20 Jahren steht die Fuldaaue zwischen Bebra und Lispenhausen im Mittelpunkt von ornithologischen Kartierungen, um Informationen zu den dort lebenden Brut- und Rastvögeln zu erhalten. Insbesondere Daten aus dem europäischen Vogelschutzgebiet und den Randflächen sind sehr wichtig, weil die Entwicklungstrends einzelner Vogelarten zu dokumentieren sind. Intensiv kann dies aber nur durch die hier vor Ort lebenden ehrenamtlichen Naturschützer erfolgen. Beauftragte Gutachter sind dazu nicht in der Lage, das könnte keiner bezahlen.

Die bisherige Liste beinhaltet bereits 52 Vögel die auf verschiedenen Gefährdungslisten stehen. 31 sind es nach der EU-Vogelschutzrichtlinie und 32 Arten nach der Roten Liste von Hessen.  Für 10 Arten hat Hessen sogar eine besondere Verantwortung für ihren Schutz zu sorgen. Weil diese global bedroht sind oder 50% des Weltbestandes in Europa konzentriert ist. Das betrifft zum Beispiel auf den Rotmilan zu, der hier ein bevorzugtes Nahrungsrevier in der Aue hat. Der Grünspecht ist sogar ein Brutvogel hier.

Das Fuldatal im Zentrum des mitteleuropäischen Vogelzuges

In den letzten 10 zurückliegenden Jahren wurden bereits 3 Wetterextreme im März und April registriert. Tausende von Zugvögeln mussten deshalb mehr oder minder in der Fuldaaue eine Notlandung vornehmen um bessere Bedingungen für den Weiterflug abzuwarten. Da gab es kaum noch Platz, deshalb ist es wichtig, dass genügend Raum für solche Ereignisse zu Verfügung stehen. An einigen solcher Tage konnten auf dem Kuhrasen Ansammlungen von 1000 Feldlerchen, 800 Kiebitze und Bluthänflinge, 750 Saatkrähen, 370 Kraniche, 230 Lachmöwen 100 Wiesenpieper gezählte werden. Bei dem extrem seltenen Goldregenpfeifer wurden sogar 40 Individuen gezählt.

Rastende Kraniche in der Flur Kuhrasen - stellvertretend für die großen Vogelansammlungen während der Zugzeiten - Text und Fotos: Arno Werner/ Länder- & Fachbeirat der NI Hessen

Brutvögel, die Aue im Abwärtstrend

In der Fuldaaue und besonders in der Flur Kuhrasen sind in den zurückliegenden Jahren bereits die meisten Feldvögel wie Rebhuhn, Kiebitz, Braunkehlchen, Wachtelkönig, Wachtel und Wiesenpieper als Brutvögel verschwunden. Die intensive Landwirtschaft und der ständige Landfrass für den immer neue unbebaute Flächen zum Opfer fallen, sind hier und in der Umgebung als Verursacher zu nennen. Jetzt gilt es die letzten beiden verbliebenen noch regelmäßigen Brutvogelarten des Agrarlandes die Feldlerche und die Wiesenschafsstelze noch zu retten. Da steht der Zeiger schon auf 12.

Es ist daher sehr verwunderlich, dass bei dieser Ausgangslage Planungen zu einer Umgehungsstraße und einer Logistikhalle im Raum stehen. Nicht nur der Kuhrasen, sondern auch das Umfeld hat eine hohe Bedeutung zur Sicherung der Artenvielfalt und der Vogelarten des EU-Vogelschutzgebietes Fuldatal.

Klimaschutz geht deshalb nur gemeinsam mit dem Schutz und Erhaltung der Biodiversität.

Weitere Eingriffe in die Aue werden deshalb abgelehnt um die Artenvielfalt und um landwirtschaftliche Produktionsflächen zu sichern.

Forderung

Die Naturschutzinitiative e.V. vertreten durch den Länder- & Fachbeirat Arno Werner fordert, den Kuhrasen vor jeglicher Verbauung und als landwirtschaftliche Produktionsfläche freizuhalten. Als Rast- und Brutgebiet zahlreicher gefährdeter Vogelarten der Roten Listen sind früher ausgegliederte Teile dieser Flur wieder in das europäische Vogelschutzgebiet Fuldatal zu integrieren.  Das wäre eine Umsetzung der Fakten des langjährigen Vogelmonitorings und gleichzeitig ein wichtiger regionaler Beitrag zur Sicherung der Artenvielfalt.

Feldschwirl - ein stark gefährdeter Bodenbrüter in Deutschland, der bevorzugt in offener Landschaft mit niedriger Vegetation lebt

Info:

Rote Liste der Brutvögel in Deutschland

Vom Aussterben bedroht: Bekassine, Beutelmeise, Goldregenpfeifer, Sumpfohreule und Steinschmätzer

Stark gefährdet: Braunkehlchen, Feldschwirl, Kiebitz, Wiesenpieper

Alle Arten konnten auf dem Kuhrasen als Rastvögel beim Monitoring registriert werden. Der Feldschwirl ist sogar ein Brutvogel hier.

Auf diesen Kanal:

http://www.youtube.com/c/NATURSCHUTZINITIATIVEeV

gibt es einige Filmdokumentationen über das Vogelmonitoring in der Fuldaaue und auf dem Kuhrasen

  • Blühstreifen.  Ein Film von Arno Werner
  • Sumpfohreule. Ein Film von Arno Werner
  • Beutelmeise. Ein Film von Arno Werner
  • Vogelmonitoring im Agrarland. Ein Film von Arno Werner

 

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