10.11.2022
Windkraft in Deutschland
Grosse Versprechen, kleine Erträge
„Die Auslastung ihrer Windparks hüten die Betreiber wie ein Staatsgeheimnis.“ Die NZZ hat sie nun selbst berechnet. Die Ergebnisse sind ernüchternd. „Das Ergebnis: Knapp ein Viertel der untersuchten Windräder hat eine Auslastung von weniger als 20%.“
„Zum Beispiel beim Windpark Nordschwarzwald. Zehn V90- und vier V80-Rotoren der dänischen Firma Vestas drehen sich dort kilometerweit sichtbar auf knapp 900 Metern Höhe. Die Anlage galt als Leuchtturmprojekt im damals noch CDU-regierten Baden-Württemberg. Eine mittlere Auslastung von 30% versprachen die Projektentwickler damals. Die Realität: Zwischen 2007 und 2010 lag die Auslastung bei insgesamt 17% – das zeigen vertrauliche Daten, die den «Stuttgarter Nachrichten» vorliegen. Auch laut NZZ-Berechnung schneidet die V80 im Zehn-Jahres-Mittel mit 16% katastrophal ab. Selbst die V90 kommt nur auf 21%.“
„Überwiegend kommen die öffentlich rechtlichen Sender, aber auch viele Zeitungen, ihrem Auftrag nicht nach, eine kritisch-rationale Analyse dieser ineffizienten Technik vorzunehmen. Stattdessen wird das „Hohelied“ einer reinen Materialschlacht gesungen. Indem diese Ampelregierung bei der sogenannten Energiewende auf eine einzige und ineffiziente Technik setzt, begibt sie sich für den immensen Ressourcen- und Rohstoffverbrauch in weitere Abhängigkeiten von Staaten, bei denen die Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Zudem zerstört sie den für den Schutz der Biodiversität und des Klimas unsere Wälder und auch unsere Landschaften. Eine echte Energiewende hingegen braucht das tatsächliche Einsparen von Energie, Technologieoffenheit, mehr Genügsamkeit (Suffizienz) und vor allem das Speichern von Energie. „Grünes Wachstum“ ist ein Widerspruch in sich. Deutschland entwickelt sich immer mehr zum Weltmeister im Greenwashing und zerstört damit seine natürlichen Lebensgrundlagen, weil es geradezu ideologisch überhöht den Klimaschutz isoliert von der Bedeutung der Biodiversität, der Bedeutung von natürlichen Lebensräumen und der gesamten Ökosysteme betrachtet.“
Harry Neumann, Vorsitzender der NI
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