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27.03.2023

Hessen

Zu den Quellen im Hauser Wald

Einblicke in die Ökologie eines besonderen Waldgebietes

Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) lud zu einer spannenden Quellen-Exkursion in den Hauser Wald bei Waldbrunn-Hausen ein. „Quellen gehören zu den am wenigsten verstandenen, allzu oft übersehenen und bislang viel zu wenig geachteten Lebensräumen. Gleichzeitig zählen sie zu den kostbarsten und empfindlichsten Biotopen, die unsere Natur zu bieten hat“, so Dr. Holger Rittweger vom MObilen LAndschafts MUseum (MOLAMU), unter dessen Leitung die Teilnehmer auf teils (prä-)historischen Spuren wanderten. Von der Felsenquelle ging es steil bergan bis zur Basaltdeckenstufe, durch einen mehr als 240 Jahre alten Buchenbestand über den „Kohlhack“ bis zum Moosbach-Wasserfall. In diesem hochwertigen Waldgebiet, welches durch außergewöhnliche Naturphänomene wie Gerinneschwinden, Tümpelquellen und bemerkenswerte Begleitbiotope, gekennzeichnet ist, vermittelte Dr. Rittweger, der auch dem wissenschaftlichen Beirat der NI angehört, anschaulich einen Einblick in die Quellenökologie.

Das wertvolle Waldökosystem muss geschützt werden

Dr. Rittweger, der diese besonders schützenswerten Lebensräume im Hauser Wald kartiert, betonte, wie wichtig die Biotop-Vernetzung in der Fläche sei. Der außergewöhnlich hohe naturschutzfachliche Wert des Hauser Waldes beruhe u.a. auf diesem zusammenhängenden Quellsystem. Typische Indikatororganismen, wie Dunkers Quellschnecke, Quellerbsenmuschel oder Höhlenflohkrebse konnten während der Exkursion auch live im Gelände beobachtet werden. Im Zusammenhang mit den Quellaustritten existieren zudem zahlreiche weitere nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützte Nassbiotope wie Quellwälder, Feuchtstauden- und Röhrichtgesellschaften oder Nasswiesenbrachen. Alles eingebettet in einen überwiegend naturnahen Buchenwald, der ebenfalls die Kriterien eines nach EU-Recht schutzbedeutsamen Waldlebensraumtyps erfülle.

In dieser Umgebung kämen auch besondere schutzbedeutsame Tiere wie der Schwarzstorch, der Rotmilan, der Mäusebussard sowie mindestens 14 gefährdete Fledermausarten vor. erläuterte H. Rittweger. Auch für die nach EU-Recht streng geschützte Haselmaus und die Europäische Wildkatze sowie ein umfangreiches Spektrum an Vogel- und Insektenarten sei der Hauser Wald ein wichtiger Lebensraum.

Ausweisung als Naturschutzgebiet bereits in 2019 beantragt

Mitten in diesem Wald werden groteskerweise Windkraftanlagen geplant, welche diesen einmaligen Naturschatz unwiederbringlich zerstören würden. Die großen Fundamente, der Ausbau des Waldwegesystems und die Gefahr durch Kontaminationen wären mit dem Quellschutz nicht zu vereinbaren.

Um das wertvolle Waldgebiet zu schützen, stellten die Naturschutzinitiative e.V. (NI) und die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) bereits im Jahr 2019 beim Regierungspräsidium Gießen einen Antrag auf einstweilige Sicherstellung als Naturschutzgebiet. In 2022 erneuerte die NI die Forderung der Unterschutzstellung im Rahmen einer Stellungnahme zum Regionalplan Mittelhessen. Unverständlicher Weise wurde dem Antrag bisher jedoch leider nicht entsprochen.

Dr. Rittweger, der mittlerweile auf 40 Jahre Berufserfahrung in Sachen Biotopkartierung zurückblicken kann und sich im Hauser Wald ehrenamtlich für den Naturschutz einsetzt, bekommt nun Rückenwind durch ein weiteres Gutachten eines Quellenexperten von der Oberen Naturschutzbehörde in Kassel. Dieser hat Rittwegers Analysen zu 100 % bestätigt, woraus wohl zu folgern ist, dass die Industrialisierung des Waldes durch Windenergieanlagen unmöglich sein dürfte.

„Wir danken Herrn Dr. Holger Rittweger für seinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz in diesem Gebiet. Gemeinsam wollen wir es schaffen, dieses Kleinod an der Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz zu erhalten und unter Schutz zu stellen“, so Claudia Luber, Leiterin der Geschäftsstelle der NI.

Spendenkonto Naturschutzinitiative (NI):

DE60 5739 1800 0011 5018 26

Stichwort: Hauser Wald

Teilnehmer der Exkursion - Foto: Archiv NI
 
Steinfliegen-Nymphe, Quellerbsenmuscheln (Pisidium personatum) und Dunkers Quellschnecke (Bythinella dunkeri) aus einem Quellgerinne unmittelbar an der geplanten Planierfläche für eine Windkraftanlage - mikroskopische Aufnahme: Dr. H. Rittweger


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