05.05.2023
Hessen
Stölzinger Gebirge: Rotmilanhorst zerstört

Ein Mitglied des ehrenamtlichen tätigen Rotmilanteams meldete, dass ein Ende März kontrollierter und noch intakter Horst, jetzt nicht mehr vorhanden war. Überrascht war man, als einige Teile des Horstes weit verstreut im Umfeld des Horstbaumes am Boden lagen. Vermutlich versuchten die Verursacher möglichst wenig Spuren am "Tatort" zu hinterlassen.
Ein natürlicher Absturz durch Astbruch oder Plündern durch ein Säugetier ist auszuschließen. Alles deutet mit hoher Sicherheit auf eine mutwillige und gezielte Horstzerstörung hin. Die langjährigen Erfahrungen bei Kontrollen von Greifvogelhorsten, lassen kaum andere Schlüsse zu. Rotmilanhorste zu erkennen, erfordert schon eine gewisse Kenntnis und Erfahrung.
Brisant wird der Fall, weil der Horst im Stölzinger Gebirge bei Erkshausen im Umfeld des geplanten Windfeldes HEF 03 liegt. Deutschlandweit ist es schon Fakt, dass immer wieder Horste von gefährdeten Vogelarten, die als windkraftsensibel eingestuft werden, spurlos verschwinden oder die Bäume einfach der Axt zum Opfer fallen. Da der Rotmilan zu den weltweitbedrohten Vogelarten gehört, und der Verdacht einer Straftat besteht, werde man rechtliche Schritte einleiten.