02.06.2023
Hessen/Reinhardswald
Kein „Klimaschutz“ durch Naturzerstörung
Hier wurde an der geplanten WEA 12 bereits eine ca. 25 Meter breite Schneise in den Reinhardswald geschlagen, um Industrieanlagen zu errichten. Diese Waldautobahn soll auf einer Länge von ca. 5 Kilometern durch den bisher unberührten Laubmischwald gebaut werden. Dies konnte die NI bislang mit ihrer Klage vor dem VGH in Kassel verhindern. Fotos: Archiv NI
Vor kurzem besuchten die NI-Vorstände Gabriele und Harry Neumann mehrere Tage den Reinhardswald, um sich ein Bild von der Zerstörung dieses deutschlandweit einzigartigen Märchenwaldes durch die Windindustrie zu machen.
„Wir waren schockiert und sehr betroffen zu sehen, mit welcher Brutalität die Windindustrielobby mit Unterstützung der Politik unsere Wälder zerstört. Mit Klimaschutz hat das nichts zu tun“, erklärten Gabriele und Harry Neumann, die neben zahlreichen Gesprächen mit den vor Ort aktiven Naturschützern auch mit Jupp Rapp zusammentrafen, die „Stimme des Reinhardwaldes“ und Mitglied der NI.
Jupp Rapp, die Stimme des Reinhardswaldes mit Gabriele und Harry Neumann - Foto: Archiv NI
Die Grafik zeigt die brutale Zerstörung eines bislang unzerschnittenen Waldlebensraumes. Gelb: Neubau Straße, Waldwegeausbau, Waldstraßenausbau auf einer Länge von ca. 14 km, rote Punkte: geplante Windindustrieanlagen
Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) hat die Genehmigung des Regierungspräsidiums Kassel zur Errichtung und zum Betrieb der 18 Windindustrieanlagen im Windpark Reinhardwald mit einer Klage beim VGH Kassel angefochten. „Unser Ziel ist es, Deutschlands Märchenwald und seine einzigartige Biodiversität vor der Industrialisierung zu retten. „Der Bau von 18 Windindustrieanlagen im Reinhardswald schadet dem Klimaschutz, dem Schutz des Waldes, dem Schutz der Biodiversität und zerstört eine einzigartige Landschaft. Aus Natur- und Klimaschutzgründen wollen wir daher die Industrialisierung von Deutschlands Märchenwald verhindern. Für den Aus- und Neubau der Forstwege soll eine 4,50 Meter breite Fahrbahn mit einer Mächtigkeit von mindestens 60 Zentimetern gebaut und eine Waldfläche von fast 5 Hektar mit bis zu 195 Jahre alten Buchen gerodet werden. Insgesamt sollen 14 Kilometer Straßen durch diesen Waldhöhenrücken gebaut werden. Das ist kein Klimaschutz, sondern brutale Naturzerstörung.
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Stichwort: „Reinhardswald“
Foto: Archiv NI, Der Reinhardswald ist ein über 20.000 ha großes, bislang weitgehend unzerschnittenes und bis 472 m hohes Mittelgebirge des Weserberglandes. Er ist ein Ort der Sagen und Legenden, besonders bekannt durch das Dornröschenschloss Sababurg und die Brüder Grimm.