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22.08.2023

Hessen

Energiewende frisst Natur und Landschaft

Freiflächenfotovoltaik zerstört Lebensräume

Der Blick unter die Solarpanele zeigt die Vegetationsarmut – Foto: Dr. Jörg Brauneis/NI
 
Ehrenamtlich Aktive der Naturschutzinitiative e.V. (NI) haben in der jetzt zu Ende gehenden Brutzeit an zwei Tagen die Vogelwelt am Solarpark Eschwege - Niederhone erfasst. Dabei sei es auffällig gewesen, dass bei der ersten Zählung Anfang Mai  im Solarpark selbst überhaupt kein einziger Vogel angetroffen wurde, während in der reich strukturierten Kulturlandschaft des angrenzenden Weingraben gleich zwanzig Vogelarten beobachtet werden konnten, davon alleine drei Greifvogelarten, berichtet der Naturschutzverband NI. Bei der zweiten Zählung Mitte Juni war es eine einzige Amsel, die in einer Gasse zwischen den Modulen aufflog, während außerhalb der Anlage zehn verschiedene Vogelarten beobachtet werden konnten.

„Warum am Solarpark Niederhone die Zählungen so schlecht ausgefallen sind, bleibt zunächst unklar“, erklärte Dr. Jörg Brauneis von der Naturschutzinitiative (NI). „Die einzelnen Solarpanele sind allerdings sehr eng aneinandergebaut, was dunkle, höhlenartige Räume schafft, die von den meisten Vögeln gemieden werden und auch kaum Vegetation zulassen. Andererseits ist eine solche Nullzählung auf mehr als 40.000 m² in Deutschland schon auffällig und an kaum einem anderen Ort zu erwarten. Selbst im Zentrum von Großstädten und in intensiv genutzten Industriegebieten wird man mehr Vogelarten antreffen. Auch die nach unserer Auffassung feigenblattartig wirkende Eingrünung kommt kaum über das hinaus, was man bei großen Bauvorhaben despektierlich „Architektenpetersilie“ nennt.“

„Photovoltaikanlagen auf ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen vernichten nicht nur Vogellebensräume, sondern zerschneiden durch massiven Zaunbau die Landschaft, wodurch Menschen und größere Tiere konsequent ausgesperrt werden. Ein weiteres  Problem ist aber der Verlust an landwirtschaftlicher Nutzfläche zur nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion“, erklärte Harry Neumann, hessischer Landesvorsitzender der Naturschutzinitiative (NI). „Die Planer und Betreiber der Solarparke betonen häufig, dass die von ihnen in Anspruch genommenen Äcker, Wiesen und Weiden minderwertig seien. Dies trifft aber nur dann zu, wenn man den Ertrag der landwirtschaftlichen Nutzung mit der Rendite vergleicht, die die Besitzer nach Umwandlung in einen Solarpark erzielen können. Das ist aber auch die einzige Wertsteigerung. Ackerfähiger Boden geht auf großer Fläche verloren, und die bisher hier erzeugten Lebensmittel müssen entweder durch eine die Natur belastende Nutzungsintensivierung auf anderen Standorten produziert, oder gar mit riesigem, ökologischem Fußabdruck von anderen Kontinenten (z.B. ehemalige Urwaldböden in Brasilien) importiert werden.“

Gleichzeitig schreite der Verlust an landwirtschaftlicher Nutzfläche durch Verkehr, Siedlungsausweitungen und Flächen für Gewerbe und Industrie in Deutschland ungebremst voran. Hinzu kämen jetzt auch noch der Flächenfraß und die Naturzerstörung durch die Energiewende, wie z.B. durch die Solarparks hinzu, so der Naturschutzverband NI.

Völlig unverständig bleibe, wieso die Solarpanelen auf Äckern, Wiesen und Weiden in der freien Landschaft errichtet werden müssten. Sinnvoller wäre es, die quadratkilometergroßen Flachdächer der Industrie- und Gewerbegebiete oder Parkplätze und Verkehrsflächen intensiv für Photovoltaik zu nutzen. Offenbar sei der Landschaftsverbrauch wieder einmal der billigste Weg. Dabei scheinen die Naturzerstörungen durch die industriellen Anlagen der Energiewende von Politik und Behörden eine geradezu mittelalterlich anmutende Generalabsolution zu erhalten.

Besonders bedrückend sei es, wenn - wie aktuell auf 150 Hektar bei Herleshausen Archfeld geplant - die Solarparks eine solche Größe erreichten, dass alle Menschen und alle größeren Tiere auf einem wesentlichen Teil der Dorfgemarkung ausgesperrt würden.    

„Bei den kürzlich durch die Bundesnetzagentur erfolgten Solarausschreibungen hat die Nachfrage der Solarwirtschaft das Angebot wiederum deutlich übertroffen. Für insgesamt 1670 Megawatt wurde ein Zuschlag erreicht, wofür in weit mehr als der Hälfte wieder Äcker, Wiesen oder Weiden genutzte Flächen in Anspruch genommen werden“, kritisierten Dr. Jörg Brauneis und Harry Neumann.

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