16.05.2018 - PRESSEMITTEILUNG
Wolfsnachweis im Nationalen Naturerbe Stegskopf im Hohen Westerwald
(ehemaliger Truppenübungsplatz Daaden)
Was längst zu erwarten war und immer wieder verbreitet wurde, ist nunmehr eingetreten: Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Daaden konnte ein Wolf nachgewiesen werden.
„Der ehemalige Truppenübungsplatz bietet für dem Wolf einen hervorragenden Lebensraum. Der Wolf als Leitart zeigt an, dass dieses Gebiet zu Recht als Nationales Naturerbe ausgewiesen wurde und einen wichtigen Trittstein für einen dringend notwendigen länderübergreifenden Biotopverbund darstellt“, erklärten Harry Neumann, Landesvorsitzender der NI und Dr. Jürgen Ott, Präsident der POLLICHIA. Die NATURSCHUTZINITATIVE e.V. (NI) und die POLLICHIA e.V. heißen den Wolf daher im Nationalen Naturerbe Stegskopf willkommen.

Mit weiteren streng geschützten Arten wie z.B. Wildkatze, Rotmilan und Schwarzstorch ist er eine Bereicherung für die Biologische Vielfalt. Daher werden wir die offensichtlich geplante Industrialisierung des Lagerbereiches durch die Gemeinde Emmerzhausen und andere nicht akzeptieren. Das Lager kann nur naturverträglich entwickelt werden, am besten wäre es, dieses auch in das Nationale Naturerbe aufzunehmen.
„Für übereilte Reaktionen, auch hier erneut eine Bekämpfung zu fordern oder aus Begeisterung den Tieren, z.B. mit Fotoapparat nachzustellen, besteht aber kein Anlass“, erklärte der Naturschutzreferent der NI, Dipl.-Biologe Immo Vollmer, „da es sich bei den meisten Wolfsichtungen um durchziehende Tiere handelt, die morgen ganz woanders sein können“. Das überwiegend durch Betretungsverbote der Gefahrenabwehr abgeschirmte Gebiet dürfte dem Wolf möglicherweise aber gefallen. „Wir hoffen, dass dann hier ein gutes Wolfs-Management durch das Land und die DBU installiert wird, verbunden mit dem effektiven Schutz der zur Pflege des Gebietes eingesetzten Schafsherde. Es wäre dann ein wichtiges Vorhaben, bei dem man notwendige Erfahrungen für die Integration des Wolfs in Rheinland-Pfalz gewinnen könnte“, so Harry Neumann, Dr. Jürgen Ott und Immo Vollmer.