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30.03.2017

Biodiversitäts Symposium der Naturschutzinitiative e.V. (NI) findet große Zustimmung!

Biologische Vielfalt schützen und stärken!

Mit dem 1. Biodiversitäts Symposium in der vollbesetzen Schickardt-Halle in Esslingen machten die Naturschutzinitiative e.V. (NI), die Deutsche Wildtier Stiftung und die Naturschutzvereinigung „Natürlich fürs Allgäu und Baden-Württemberg e.V.“ den Wert der Biologischen Vielfalt für heutige und zukünftige Generationen deutlich. „Biologische Vielfalt ist eine existenzielle Grundlage für das menschliche Leben“, so formuliert es die im Jahre 2007 beschlossene Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt.

„Wir wollen diese ganz bewusst wieder stärker in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen und politischen Handelns stellen und ihre Bedeutung für unser aller Leben deutlich machen“, erklärte eingangs Dr. Ulrich Althauser, stv. Vorsitzender Naturschutzinitiative e.V. (NI).

Die Referenten und Veranstalter vor der malerischen Kulisse des Marktplatzes in Esslingen

v.l.n.r.:

Dipl.-Ing.-agr. Gerhard Bottenberg, Fachbeirat der NI, Lothar Prinz, Vorsitzender „Natürlich für’s Allgäu und Baden-Württemberg“, Rechtsanwalt Markus Nessler, 2. Vorsitzender „Natürlich für’s Allgäu und Baden-Württemberg“,

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand Deutsche Wildtier Stiftung, Gabriele Neumann, Wildkatzenexpertin und Vorstand der Naturschutzinitiative e.V., Harry Neumann, Vorsitzender der Naturschutzinitiative e.V, Dr. Wolfgang Epple, Schiltach, Prof. Dr. Klaus Fischer, Universität Greifswald, Dr. Martin Flade, Landesamt für Umwelt Brandenburg, Dr. Andreas Segerer, Zoologische Staatssammlung München, Dr. Althauser, stv. Vorsitzender der NI

 

Biologische Vielfalt schützen und stärken!

Eine Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte unseres Symposiums:

Mit dem 1. Biodiversitäts Symposium in der vollbesetzen Schickardt-Halle in Esslingen machten die Naturschutzinitiative e.V. (NI), die Deutsche Wildtier Stiftung und die Naturschutzvereinigung „Natürlich fürs Allgäu und Baden-Württemberg e.V.“ den Wert der Biologischen Vielfalt für heutige und zukünftige Generationen deutlich. „Biologische Vielfalt ist eine existenzielle Grundlage für das menschliche Leben“, so formuliert es die im Jahres 2007 beschlossene Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt.

„Wir wollen diese ganz bewusst wieder stärker in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen und politischen Handelns stellen und ihre Bedeutung für unser aller Leben deutlich machen“, erklärte eingangs Dr. Ulrich Althauser, stv. Vorsitzender Naturschutzinitiative e.V. (NI).

Denn nur eine intakte Natur „ermöglicht heutigen und zukünftigen Generationen eine hohe Lebensqualität“, „ein ansprechendes Wohnumfeld und erholsame Landschaften, die gleichzeitig auch Wurzel der regionalen Identität der Menschen sind“, formuliert treffend die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt.

Die Hauptursachen für den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland und Europa sind die Zerstörung der natürlichen Lebensräume, der nach wie vor hohe Flächenverbrauch, die Intensivierung und Düngung von landwirtschaftlichen Flächen, der Einsatz von Chemikalien und Pestiziden, die Fragmentierung und Zersiedelung der Landschaft. Alleine durch Waldrodung verlieren mehr als 4000 Spezies ihren Lebensraum, stellt eine aktuelle in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Studie fest.

Seit einigen Jahren kommt ein weiterer Faktor hinzu: die sogenannte Energiewende. Zehntausende Windindustrieanlagen und großflächiger Maisanbau zur Biogasgewinnung haben die deutsche Landschaft stärker verändert als alle anderen Wirkkräfte seit dem Zweiten Weltkrieg. Nach wie vor hat die Landwirtschaft erheblichen Einfluss auf die Bestände vieler Wildtierarten, z.B. beim dramatischen Rückgang der Wiesenbrüter, Insekten und Schmetterlinge und trägt damit gravierend zum Verlust von Lebensräumen bei. Dieser ist eine der Hauptursachen für den Verlust an biologischer Vielfalt, nicht die Klimaveränderung. Dies ist wissenschaftlich eindeutig belegt.

„Der Erhalt der Biologischen Vielfalt durch den Schutz der natürlichen Lebensräume und deren Vernetzung sowie eine ökologisch ausgerichtete kleinbäuerliche Landwirtschaft ist die derzeit wichtigste Herausforderung, der wir uns zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen stellen müssen“, betonte Harry Neumann, Bundes- und Landesvorsitzender Baden-Württemberg der NI.

Prof. Dr. Klaus Fischer von der Universität Greifswald analysierte die Ursachen für die „Wiesenbrüter im Sinkflug“. Diese seien „sensible Indikatoren für den Zustand der Agrarlandschaft“. Er stellte die Artenzusammensetzung in den Zusammenhang mit den land- und auch mit den forstwirtschaftlichen Nutzungsänderungen. „Braunkehlchen und Wiesenpieper werden z.B. im Westerwald in Rheinland-Pfalz und anderen Regionen Deutschlands in absehbarer Zeit aus offensichtlichen Gründen aussterben“, lautete seine These. Er stellte fest, dass erfolgreiche Schutzmaßnahmen für die Wiesenbrüter und andere auf großen Raumanspruch angewiesenen Arten möglich seien, diese aber am fehlenden politischen Willen bzw. an mangelnder Durchsetzbarkeit scheitern würden. Er sprach von weitgehendem Versagen der Landschaftsplanung und heute mehr denn je von einer „Restflächenverwertung“.

Immer mehr Grünland werde in mit Pestiziden behandeltes Agrarland umgewandelt. Dadurch sei auch die Biomasse der Insekten, die als Nahrungsgrundlage vieler Vogelarten unverzichtbar sei, von 1989 bis 2013 um 80% zurückgegangen. Wiesenbrüter und andere Arten könnten nur dann langfristig erhalten werden, so Prof. Dr. Klaus Fischer, wenn „die Gesellschaft bereit ist, die Kosten einer traditionell geprägten Landwirtschaft zu tragen“. Dann könne Naturschutz auch erfolgreich sein.

Dr. Andreas Segerer, Oberkonservator der Zoologischen Staatsammlung München, referierte zum Thema „Von der Vielfalt zur Einfalt – Die Schmetterlinge im Sinkflug“, eine weitere Tiergruppe, deren Bestände stark eingebrochen sind. Hierzu erläuterte Dr. Andreas Segerer, dass deren dramatischer Rückgang in sehr kurzer Zeit hauptsächlich dem Verschwinden wichtiger Biotope, wie beispielsweise Magerrasen, oder deren Belastung durch Immissionen geschuldet sei. Schmetterlingsarten, die an spezifische Umweltbedingungen und/oder Pflanzenarten als Nahrungsquelle angewiesen seien, fänden somit keine Lebensgrundlage mehr.

Besonders erschreckend sei der Rückgang bei den hoch spezialisierten Arten - von der „Nachweisgrenze“ bis zum „Erlöschen“, aber auch die Bestände von "Allerweltsarten" sind teilweise bereits um 90% und mehr eingebrochen. „Völlig ungeeignet sind die Schmetterlinge als Bioindikator des Klimawandels“, machte Dr. Segerer deutlich. Abschließend warnte er vor einer Vereinheitlichung und „Trivialisierung des Artgefüges“. Dies sei das Gegenteil von Biologischer Vielfalt und in erster Linie der industriellen Landwirtschaft mit ihrem Pestizid- und Düngereinsatz und der Lebensraumzerstörung geschuldet.

Dr. Martin Flade, Ornithologe, Landesumweltamt Brandenburg, spannte einen weiten Bogen von den „Climate Crimes“, der Vermaisung und der damit verbundenen biologischen Verarmung der Landschaft, zum großen Konfliktpotenzial „Windkraft versus Vogelschutz“, den Rückgang der Rotmilane, Schreiadler („Warum es auf jeden Schreiadler ankommt“), der Entwicklung der deutschen Agrarlandschaft seit 1990 und dem damit verbundenen dramatischen Rückgang der Feld- und Wiesenvögel. Er stellte fest, dass es bei der Energiewende versäumt wurde, vorher Belastungsgrenzen zu definieren und Regelungsmechanismen für den Fall der Überschreitung festzulegen.

Er forderte ökologische Ausgleichsflächen in der Agrarlandschaft, die zumindest größer sein müssten als die Maisflächen. Der Ausbau der Windenergie müsse begrenzt werden, es dürfe kein weiterer Zubau mehr erfolgen, wenn Belastungsgrenzen für einzelne Verantwortungs-Arten erreicht seien (z.B. Rotmilan, Großtrappe und Schreiadler in Brandenburg). Dr. Flade erläuterte an vielen wissenschaftlich belegten Beispielen, warum die derzeitige Energiewende zu einem Biodiversitäts-Desaster führt. Insgesamt müsse man das bittere Fazit ziehen, dass Auswirkungen des Klimawandels selbst auf die biologische Vielfalt bisher wenig nachweisbar, die Auswirkungen der Klima- und Energiepolitik dagegen dramatisch seien.

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, Hamburg, forderte „Keine Energiewende auf Kosten der Natur“ und belegte dies an zahlreichen Beispielen.

Er beleuchtete die Zusatzkosten für die Erneuerbaren Energien und machte deren Probleme bei der Stromproduktion deutlich. Eine Absenkung des CO2 Ausstoßes könne ebenfalls nicht festgestellt werden, hingegen aber der „Tod am Rotorblatt, Barriere- und Vergrämungseffekte“. Zum Schutz von Fledermäusen forderte er, keine Windenergieanlagen in Wäldern, an Standorten mit hoher Fledermausaktivität und im Bereich wichtiger Quartiere bzw. Wochenstuben zu errichten.

Er analysierte, warum Politik und Gesellschaft trotz anderer Faktenlage die Zerstörung der Umwelt durch Erneuerbare Energien in Kauf nähmen: „Weil wir glauben, dass CO2 nahezu ausschließlich für die Erwärmung der Erdatmosphäre von 1850 bis heute ursächlich ist, „weil wir eine angstgetriebene Energiepolitik betreiben, die die CO2-Verminderung zur alleinigen Zielkoordinate ausgewählt hat“, fasste er zusammen.

„Weil wir glauben, Deutschland trotz eines trotz eines Anteils von lediglich 2,3 % am weltweiten Gesamtausstoß von CO2 eine Vorreiterrolle ausüben müsse, koste es, was es wolle“, lautete seine ernüchternde Analyse. Er stellte aber auch fest, dass es zunehmend bürgerlichen Widerstand gegen den flächendeckende Natur- und Landschaftszerstörung gebe.

Dr. Wolfgang Epple, Evolutionsbiologe aus Schiltach, Schwarzwald setzte sich mit der ethischen Dimension von Eingriffen in den Naturhaushalt auseinander: „Von Sammlerinnen und Jägern zur Mitgeschöpflichkeit - Reflexionen zur Verantwortung des Menschen“.

Kernsymptome der globalen ökologischen Krise und der zu große ökologische Fußabdruck einer immer noch wachsenden Menschheit, insbesondere weltweit regelmäßig zu Lasten der Natur gehende Eingriffe führten zu der Frage, ob über den Anthropozentrismus eine Erweiterung der Moralgemeinschaft für einen zukunftweisenden Naturschutz nicht sinnvoll wäre.

Die ökologische Krise münde nach Epple in die Probleme einer gerechten Teilung der Erde unter Menschen und mit wildlebenden Kreaturen. Und auch das ganz konkrete Eingriffshandeln im Rahmen der sogenannten “Energiewende” sei auf dem Prüfstand einer ganzheitlichen Naturschutzethik sehr wohl moralisch zu beanstanden. Dies weise auf die Hauptaufgabe für das Anthropozän hin: “Die Überwindung des nutzenorientierten anthropozentrischen Standpunktes im Erkennen, Fühlen und Handeln“.

Abschließend stellte Harry Neumann, Bundes- und Landesvorsitzender Baden-Württemberg der Naturschutzinitiative e.V. fest, dass der Verlust an biologischer Vielfalt in Deutschland der weiter fortschreitenden Flächenversiegelung, Zerstörung von Lebensräumen und einer fehlgeleiteten Energie- und Agrarpolitik geschuldet sei. Die derzeit stattfindende Energiewende sei ideologisch motiviert und untergrabe damit auch die Errungenschaften einer aufgeklärten Gesellschaft. Letztlich seien damit auch Demokratie und Freiheit gefährdet.

„Wir brauchen wieder einen unabhängigen wissenschaftlich basierten und offenen Diskurs, der differenziertes Denken und Handeln zulässt. Einer einseitigen Energiewende auf Kosten der Landschaften, Wälder, Wildtiere und Lebensräume stellen wir uns entschieden entgegen. Eine „Energiewende“, die durch den vermeintlichen Schutz der Atmosphäre die Biosphäre zerstört und in einem Biodiversitäts-Desaster“ endet, lehnen wir ab“, machte Hary Neumann deutlich.

"Der Artenschutz in Deutschland ist vom Aussterben bedroht. Klimaschutz wird insbesondere von grünen Politikern und willfährigen Naturschutzverbands-Funktionären instrumentalisiert, um den gesetzlich verbrieften Naturschutz auszuhebeln“, betonte Rechtsanwalt Markus Nessler für die anerkannte ‚Naturschutzvereinigung Natürlich fürs Allgäu und Baden-Württemberg e.V.‘

Damit würden die Natur, die Landschaften und unsere Heimat flächendeckend und unwiederbringlich überformt und zerstört. Für alle ehrlichen Naturschützer sei es unerträglich, dass die mit der sogenannten Energiewende bezweckten Ziele offensichtlich nicht erreicht würden. Weder werde CO2 eingespart, noch sei die Energieversorgung gesichert, noch seien die Kosten im Griff.

„Es gibt aber auch Hoffnung: Der klug organisierte Widerstand gegen diese neue Form der Zerstörung unserer Natur und Heimat formiert sich. Das wird nicht ohne Wirkung bleiben",   erklärte Markus Nessler abschließend.

Abschließend präsentierte die Naturschutzinitiative e.V. (NI) 10 Forderungen zum Schutz der Biologischen Vielfalt.

Die 10 Forderungen zum Schutz der Biologischen Vielfalt lesen Sie hier: 10 Forderungen

 

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