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16.11.2018

Buchbesprechung unseres Wissenschaftlichen Beirates

Dr. rer. nat. Wolfgang Epple

 

Carmen Skupin (2018):

Erneuerbare Energien

Eine spannende Entdeckungsreise für GROSS und KLEIN

142 Seiten - LYS Media

Eine Entdeckungsreise für GROSS und KLEIN will das hier vorgelegte Büchlein sein. Das reich bebilderte, mit ansprechenden Grafiken und kleinen Cartoons optisch durchaus gelungene Buch reiht sich ein in eine seit einigen Jahren durch die Erneuerbaren-Energien-Branche gängige Form des Schönschreibens ernsthafter Probleme, die auf das Menschheitskollektiv im Rahmen der Bewahrung des Planeten vor einer sich weiter verschärfenden ökologischen Krise zukommen.

Vermeintlich kindgerecht aufbereitet wird hier durchgängig ein Loblied auf Erneuerbare Energien gesungen, fast ausnahmslos völlig unkritisch und bisweilen erinnernd an die Parolen dieses ökoindustriellen Komplexes (etwa im bekannten Sinne von „die Sonne schickt keine Rechnung“), der vorgibt, zur Weltrettung angetreten zu sein.

Schon im einleitenden Kapitel „Basics“ erfährt man, wo es lang geht - Kostprobe:

„Erneuerbare Energien machen viel weniger Dreck und sind (…) für die Umwelt eine feine Sache(…) Erneuerbare Energien sind unerschöpflich vorhanden (…) Um erneuerbare Energien gibt es nicht so viel Streit: Sonne und Wind gehören allen. In jeder Gegend der Welt lassen sich diese Kräfte nutzen, ohne anderen zu schaden.“

Was also kann man von einer solchermaßen vorfestgelegten Autorin erwarten? Zu einer fundierten „Entdeckungsreise“ müsste gehören, auch die Kehrseiten von Medaillen zu beleuchten, wenn es um so fundamentale Angelegenheiten wie die Frage der zukünftigen sicheren Versorgung mit Energie für die Menschheit geht. In keiner Weise gelingt ein nur annähernd ausgewogener Blick auf die Probleme, die sich in der Realität um den Ausbau der Erneuerbaren gruppieren. Immerhin: Auf Seite 81 wird der in Wirklichkeit scharfe Grundsatz-Konflikt um die Windkraft erwähnt, dem schönschreibenden Ziel des Buches entsprechend in eher marginalisierter Form: „Nicht alle Leute sind von der Energiegewinnung durch Windkraft begeistert (…)“

Am Ende jedes Kapitels gibt es Anleitungen zu putzigen Erneuerbaren-Energien-Versuchen, die jeder mit einfachen Mitteln selbst machen kann, und Kinder sicher begeistern können. Wenn es um geringe Effizienz bei der Energieumwandlung geht, muss ein böses Kohlekraftwerk herhalten. Zu den Effizienz-Mangel-Wundern bei „Power to X“, die neuerdings für die Zukunft der Energieversorgung auf Basis der Erneuerbaren herhalten sollen, findet man so gut wie nichts. Im Kapitel „Biomasse“ und „Energiepflanzen“ findet sich kein Wort zum ökologischen Desaster, das diese Form der Energiegewinnung in den Agrarlandschaften weltweit auslöst.

Das nicht gelöste Speicherproblem für den volatilen Erneuerbaren-Strom wird erst gar nicht realitätsgerecht thematisiert, sondern weggeschrieben mit Hinweis auf Forschung und Kosten (S. 128), und wenn man nach vielfachem Kopfschütteln endlich beim Glossar angelangt ist, wird endgültig klar: Im Sinne eines guten Entdeckungs- und Aufklärungswerkes für GROSS und KLEIN ist das Ziel glatt verfehlt. Noch eine Kostprobe gefällig? Unter dem Buchstaben „H“ finden wir z.B.: „Hot dry Rock“ - Eine Methode, die Wärme aus sehr heißen, trockenen und tief liegenden Gesteinsschichten an die Erdoberfläche zu transportieren“…

Wenn schon in solche Feinheiten schweifend, offenbart das Glossar die Grenzen der hier gebotenen „Entdeckungsreise“. Denn unter dem Buchstaben „B“ hätte man gerne den Backup-Betrieb von weiterhin dringend notwendigen Kraftwerken gefunden, und unter „R“ sucht man vergeblich etwa den Begriff „Redispatch“. Viele der gebotenen Grundbegriffe der Physik und Elektrizitätslehre sind darüber hinaus in Schulbüchern besser zu erkunden als in diesem Werk.

Unterm Strich trägt das Buch zur Verniedlichung und sogar zur Verschleierung der eigentlichen Problematik der weltweit nicht gelösten Energie- und Ökologie-Zukunft der Menschheit bei. Kritiklose Bejahung eines weiteren Industrialisierungsschubes in der Nutzung unseres Heimatplaneten jedenfalls ist für die umfassende Weiterbildung einer Generation, die eine komplexe Zukunft zu bewältigen hat, zu kurz gesprungen.

Meinem Kind (KLEIN) oder Nachbarn (GROSS) würde ich diese „Entdeckungsreise“ daher nicht empfehlen.

 

Dr. rer. nat. Wolfgang Epple

Wissenschaftlicher Beirat der NATURSCHUTZINITIATIVE e.V. (NI)

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