12.02.2021 - Neuigkeiten

Bergfinken – Farbenfrohe Gesellen

Bergfink (Fringilla montifringilla)

Der Bergfink ist eine farbenfrohe Finkenart, die bei uns als Wintergast zwischen September und April auftritt. Das Brutvorkommen der hier im Winter zu beobachtenden Tiere liegt vor allem in den borealen WälderWälder Wir schützen Wälder! Wälder sind zumeist die naturnahesten Biotope und wertvolle, nicht ersetzbare Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Wald ist mehr als nur Holz.n Nordeuropas, zieht sich aber auch weiter ostwärts durch die Nordhälfte von Russland.

Bei uns wird der Bergfink in waldreicher Umgebung und oft in Gesellschaft mit dem verwandten BuchfinkBuchfink „Wer, wer, wer, wer ist denn so frech da?“ So lautet eine lautmalerische Umschreibung der schmetternd fallenden Gesangsstrophe mit Endschnörkel, die der Buchfink am häufigsten von gesehen. Dort kann die Art dann auch an der Winterfütterung beobachtet werden. Besonders in Jahren mit Bucheckernmast ist die Art hier häufiger. In manchen Jahren können auch invasionsartige Einflüge auftreten, besonders forciert bei starken Wintereinbrüchen in NO-Europa. Auch bei der aktuell laufenden Kältewelle steigen die Meldungen von Vogelfreunden in den Internetforen wie der von www.ornitho.de. Oft werden Trupps von 100-1000 Tieren gezählt. Dieses besonders in den Abend- und Morgenstunden, wenn sich die Tiere an einem Schlafplatz konzentrieren.

Das Vögel aus einem weitem Bereich zusammenkommen, um an einem konkreten Punkt in großer Menge zu übernachten, zählt wohl zu den faszinierendsten Vogelbeobachtungen im Winterhalbjahr. So wurden Anfang dieses Jahres in der Nähe von Bad Berleburg (Sauerland) Schlafplatzgemeinschaften von über 1 Millionen Tiere geschätzt.

Diese faszinierenden Spektakel mit teils tausenden einfliegenden Vögeln zeigen im Winter auch eine Reihe anderer Arten wie der StarStar Der im Brutkleid prächtig schwärzlich glänzende Star erfreut mit seinem wunderbaren Gesangsvortrag wohl jedermann. Flügelschlagend variieren in schnellem Wechsel unterschiedliche Strophen, wobei auch Stimmen anderer Arten eingeflochten werden. oder (in etwas kleinerem Maß) auch RabenkräheRabenkrähe Vielleicht ist keine Vogelart so menschenähnlich wie die Rabenkrähe. Sie ist intelligent, sehr sozial, aber auch sehr individuell ausgeprägt. Von einer recht differenzierten akustischen Kommunikation kann ausgegangen werden.n und Dohlen. Ebenfalls sammeln sich abends viele Gänsearten auf Stillgewässern, wo teils auch Kormorane oder Möwen in größerer Zahl auf Uferbäumen oder Inseln zusammenkommen. Im Rheintal gibt es mittlerweile auch große Schlafgemeinschaften von Halsbandsittichen.

Abends herrscht dann am Himmel teils großer Bahnhof, der an eine Rushhour erinnert. Es ist ein Spektakel, das auch den Wissenschaftlern noch viele Rätsel aufgibt.

Schauen sie mal hin!

Text: Dipl.-Biologe Immo VollmerImmo Vollmer Dipl.-Biologe und seit 2018 Naturschutzreferent der NI /NI

Stare (Sturnus vulgaris)

 


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