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12.03.2021

Staatliche Vogelschutzwarte Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland wird aufgelöst

Rotschenkel (Tringa totanus) - Foto: Harry Neumann/NI

Die Staatliche Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland (VSW) wird aufgelöst. In der offiziellen Lesart ist von „Umstrukturierung der hessischen Naturschutzfachbehörden“ in einem neuen „Zentrum für Artenvielfalt“ die Rede. Damit will Hessen alle Naturschutzfachbehörden an einem Standort bündeln. Davon betroffen sind die Naturschutzabteilung des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Gießen, die Vogelschutzwarte in Frankfurt und die Naturschutz-Akademie Hessen in Wetzlar (NAH).

Zusätzlich werden ein Wolfszentrum und eine Wildbiologische Forschungsstelle hinzukommen. Sie alle sollen in einem neu zu gründenden Zentrum für Artenvielfalt zusammengefasst werden. Der neue Standort soll im ländlichen Raum in Mittelhessen liegen. Derzeit laufe die Suche nach einem geeigneten Gebäude, teilt die Staatliche Vogelschutzwarte in einem Schreiben vom 10.03.2021 an die Vogelschutzbeauftragten in Hessen mit.

Der traditionelle Standort der Vogelschutzwarte in Frankfurt am Main solle zügig nach Gießen in die Nähe der Naturschutzabteilung des HLNUG verlagert werden. Daher ziehe die VSW in der 12. KW in eine Kaserne in Gießen im Europaviertel in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Kollegen der Abteilung Naturschutz des HLNUG. Dieser Behörde werde die VSW ab 01.01.2022, wenn das neue Zentrum für Artenvielfalt aus der Taufe gehoben worden sei, zugeordnet.

In dem uns vorliegenden Schreiben der VSW heißt es:

„Leider haben sich nur wenige Mitarbeitende der VSW dazu entschließen können, den Weg nach Gießen mitzugehen. Die Mehrzahl wechselt daher zu anderen Behörden. Alle dadurch vakanten Stellen werden schnellstmöglich nachbesetzt. Dies ermöglicht der VSW einen Neuanfang und eine Konzentration auf die ursprünglichen Kernaufgaben.“

Aller Voraussicht nach werde die Verwaltungsvereinbarung mit den vier Trägern der VSW (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Stadt Frankfurt am Main) zum Jahresende aufgekündigt, „sodass wir eine rein hessische Vogelschutzwarte werden, dann aber mit neun Mitarbeitenden, die ausschließlich für Hessen tätig sind.“ Das sei eindeutig eine Verstärkung und keine Auflösung, behauptet die VSW in ihrem Schreiben.

Das heißt aber auch, dass sowohl Rheinland-Pfalz als auch das Saarland dann keine Vogelschutzwarte mehr haben. Wir sind gespannt, wie es dort weitergeht und wann alle Verbände und die Öffentlichkeit darüber informiert werden.

Es sei daran erinnert, dass die 1937 zunächst als „Südwestdeutsche Vogelschutzwarte e.V.“ im Frankfurter Römer gegründete Einrichtung mit zu den ältesten, kontinuierlich tätigen Naturschutzfacheinrichtungen in Deutschland zählt. Seit 1938 in „Staatl. anerkannte Vogelschutzwarte Frankfurt/Main“ umbenannt, kamen zu ihren ersten Trägern, dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt 1952 Rheinland-Pfalz und 1957 das Saarland als weitere Träger-Mitglieder hinzu.

Mit der Verstaatlichung 1973 als „Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland – Institut für angewandte Vogelkunde“ trat das bis jetzt gültige Verwaltungsabkommen in Kraft. Darin sind als Aufgaben geregelt:

„Die Vogelschutzwarte berät die Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland und die Stadt Frankfurt in ornithologischen Fachfragen, betreut anwendungsorientiert Untersuchungen zur Ökologie und Biologie der Vögel, beobachtet und bewertet die Bestandssituation wildlebender Vogelarten im Geschäftsbereich, entwickelt, betreut und koordiniert Erfassungs- und Schutzprogramme für im Geschäftsbereich gefährdete Vogelarten, bildet fort, insbesondere das Ehrenamt und die Fachverwaltungen, betreibt selbstständig Öffentlichkeitsarbeit in allgemeinen Fragen des Vogelschutzes und erfüllt ihre Aufgaben nach Möglichkeit so, dass die Ergebnisse von allen Trägern genutzt werden können.“

Dieser Aufgabenkatalog wirkt in keinem Punkt überholt und lässt nicht zwingend die Notwendigkeit einer Neuorganisation erkennen. Im Gegenteil: Mit der kompletten Eingliederung in ein Artenschutzzentrum allein für Hessen, fallen vermutlich die bisherigen Synergieeffekte der VSW ebenso weg wie ihr Standortvorteil im Ballungsraum Frankfurt mit einer nicht ersetzbaren Nähe zu den Menschen und den Möglichkeiten einer bisher weitgehend eigenständigen Öffentlichkeits- und Fortbildungsarbeit.

Lachmöwe - Foto: Harry Neumann/NI


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