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02.12.2021 - PRESSEMITTEILUNG

Dem Golfclub geht das Wasser aus

Naturschutzinitiative e.V. (NI) kritisiert weitere Wasserentnahme für den Golfplatz in Dreifelden

Artenarme "Golfrasen", die auf künstliche Bewässerung und Düngung angewiesen sind - Foto: Pixabay

Der Golfclub in Dreifelden hat die Anlage eines zusätzlichen Tiefbrunnens zur Bewässerung der Rasenanlage des Golfplatzes beantragt.

Nach den der NI vorliegenden Informationen wird derzeit die Bohrung eines 90 m tiefen Brunnens für den Golfplatz vorbereitet bzw. durchgeführt. Eine Genehmigung für die beabsichtigte dauerhafte Wasserentnahme wurde von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) in Aussicht gestellt. Letztere ist zuständig, wenn die tägliche Wasserentnahme 24 Kubikmeter überschreitet.

„Wenn in Trockenzeiten die Bürger zu Recht zu einem sparsamen Umgang mit Wasser aufgefordert werden, ihre Rasen nicht bewässern und ihre Badepools nicht füllen sollen, ist es ein schlechtes Signal, wenn der Golfclub die Rasenflächen beregnen möchte. Dieses Vorhaben ist in Anbetracht der letzten Trockenperioden und dem Sinken des Grundwasserspiegels nicht zu verantworten“, erklärte Dipl.-Biologe Konstantin Müller, Vorstand der NI.

Außerdem zeige die in Aussicht gestellte Genehmigung durch die Behörden aus Sicht des Naturschutzverbandes, dass hier nicht in ökologischen Gesamtzusammenhängen gedacht werde. Es handelt sich um einen deutlichen Eingriff in den Naturhaushalt und das zudem in einem sensiblen Gebiet. Der Golfplatz liegt nämlich in unmittelbarer Nähe zum FFH-Gebiet „Westerwälder Seenplatte“ und ist allseitig vom Vogelschutzgebiet „Westerwald“ umgeben.

Um Auswirkungen auf diese Schutzgebiete ausschließen zu können, hätte zumindest eine FFH-Verträglichkeitsvorprüfung erfolgen müssen, was hier offensichtlich nicht geschehen ist. Nur zu behaupten, dass es keine Beeinträchtigungen gebe, sei nicht ausreichend.

Eine solche Planung betrifft jedoch den Naturschutz generell und ist nicht ausschließlich aus wasserrechtlicher Sicht zu bewerten. In Anbetracht der Gebietskulisse und der Trockenheitsereignisse der vergangenen Jahre sind derartige Planungen eindeutig abzulehnen.

Wasser als kostbarstes Lebensmittel werde gerade in Zeiten von wärmeren und trockeneren Sommern zu einem immer knapperen Gut, von dem viele Menschen auf dieser Welt zu wenig haben, so der Naturschutzverband.

Auch bei uns hätten die Versorgungsunternehmen aufgrund der fortlaufenden Flächenversieglung, Zerstörung von Lebensräumen, neuer Bau- und Gewerbegebiete sowie des Klimawandels immer höhere Kosten zur Wasserbereitstellung, die sie an die Kunden weitergeben müssten.

Eine Wasserentnahme wirkt sich auch ökologisch schädlich aus, wenn Bäche deshalb weniger Wasser führen, Feuchtgebiete austrocknen und Wälder zu Schaden kommen. Die Waldschäden in den letzten warmen Sommern seien ja keine alleinige Folge einer höheren Temperatur, sondern werden primär durch eine unzureichende Wasserverfügbarkeit begünstigt.  

Es könnte auch nicht als Argument greifen, dass die Wasserentnahme aus tiefen Schichten erfolgen soll.

„Auch tiefere Grundwasserstockwerke können über Gesteinsklüfte mit den oberen, vegetationswirksamen Grundwasserleitern in Verbindung stehen. Und selbst bei sehr geringen Versickerungsraten durch Deckschichten, ist langfristig ein Nachsickern von Wasser in entleerte Grundwasserleiter zu befürchten, das dann oberflächennah in Trockenjahren fehlt. Auch werden endliche Wasservorräte verbraucht, die in späteren Jahrzehnten für wichtigere Aufgaben fehlen“, betonte Dipl.-Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferent der NI. Demgemäß könnten durch Grundwassersenkungen Beeinträchtigungen der umliegenden Lebensräume verursacht werden.

Die NI kritisiert auch, dass der Fachbeirat Naturschutz bei der Kreisverwaltung nicht beteiligt worden ist. Dabei ist die Behörde nach dem Landesnaturschutzgesetz verpflichtet, den Naturschutzbeirat über wesentliche Vorgänge rechtzeitig zu unterrichten, besonders bei Planungen und Planfeststellungen, bei denen die Naturschutzbehörde mitwirkt, so die NI.

Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) fordert den Golfclub daher auf, diese Pläne schon aufgrund gesamtgesellschaftlicher Verantwortung aufzugeben. „Solche Pläne sind völlig aus der Zeit gefallen. Der Natur immer noch mehr Ressourcen abpressen zu wollen ist unverantwortlich. Stattdessen muss die Suche nach ökologisch verträglichen Alternativen oberste Priorität haben“, so die Biologen Konstantin Müller und Immo Vollmer. Dies könne auch bedeuten, das Golfspielen zeitweise einzustellen, so der Umweltverband.

>>> Lesen Sie hier auch den Beitrag aus der Rhein-Zeitung vom 02.12.2021

 

 

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