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17.03.2022 - PRESSEMITTEILUNG

Zum Internationalen Tag des Waldes am 21. März 2022:

Umweltverband Naturschutzinitiative e.V. (NI): 6 Schritte für naturnahe Wälder

Naturnaher Buchenmischwald mit Alt- und Totholz - Foto: Harry Neumann/NI
 
Gerade in Zeiten des Artensterbens, dem Verlust an Biodiversität, Lebensräumen und dem Klimawandel sind naturnahe Wälder dringender denn je. Umso unverständlicher ist es, dass die globale Waldvernichtung, vor allem in den Regenwäldern, gerade in den letzten Jahren, neue Rekorde erreicht.

Die NI fordert daher:

  1. Schutz und Optimierung naturnaher Wälder, Ausweisung von Naturwäldern
  2. Keine Aufforstung mit Fremdbaumarten, Vorrang der Wiederbewaldung über natürliche Sukzession
  3. Schutz des natürlichen Wald-Innenklimas, der Böden und der Wasserretention
  4. Wald als großflächiges Ökosystem für alle Wildtiere schützen
  5. Ökologische Ausrichtung des Forstrechtes
  6. Keine Windenergie im Wald

„Wir brauchen eine Kehrtwende, denn ohne diese bleiben sämtliche Anstrengungen zum Schutz der Biodiversität und zur CO2-Reduktion in Deutschland ohne Wirkung. Wir können aber nicht nur auf katastrophale Entwicklungen in anderen Regionen der Welt verweisen, sondern haben auch in Deutschland große Probleme im Erhalt von naturnahen und artenreichen Wäldern. Der Forst muss sich dringend von veralteten Betriebsmodellen verabschieden“, so Harry Neumann Vorsitzender des Umweltverbandes Naturschutzinitiative e.V. (NI).

Regenwälder schützen - Wälder aus der Nutzung nehmen

Die weltweit größten Verluste haben dabei bislang die tropischen Regenwälder hinnehmen müssen. Alleine im Jahr 2020 wurde hier eine Fläche von mehr als 1/3 der Fläche Deutschlands abgeholzt (122.000 km²). Die Verluste an ursprünglicher Waldfläche in Mitteleuropa mit etwa 85% erscheinen zwar noch sehr hoch, betragen aber nur noch 3% der ursprünglichen Waldfläche der Erde.

Ein entscheidender Beitrag zum Klimaschutz wäre deshalb die Herausnahme von Wäldern aus der Nutzung, deren Extensivierung und weltweite Anstrengungen zu einem Verzicht auf weitere Waldzerstörungen.

Die NI fordert, dass sich 10% der Wälder zu Urwäldern von morgen entwickeln können. Bislang wurde jedoch noch nicht einmal das Ziel der bundesweiten Biodiversitätsstrategie erreicht, bis 2020 5% der Wälder aus der Nutzung zu nehmen. Wie eine Studie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) aus 2019 zeigt, konnte sich der Wald auf nur 2,8 % der Waldfläche natürlich entwickeln, eine sehr ernüchternde Bilanz, so die NI.

Fichtensterben ist ein Forstproblem, kein Waldproblem

Das hierzulande vordringliche Problem zusammenbrechender Wirtschaftswälder durch Borkenkäferbefall der Fichte verführt dazu, die Ursache alleine dem Klimawandel zuzuschreiben. Doch die zurückliegenden Dürrejahre konnten ihre verheerende Wirkung nur entfalten aufgrund einer jahrzehntelang auf Nadelholz fixierten, falschen und nicht nachhaltigen Forstwirtschaft.

„Douglasien, Küstentannen, Roteichen und andere nicht einheimische Baumarten sind weder Biotop- noch zukunftsgerecht. Da naturnahe und alte Wälder eine mehrfach so hohe Strukturvielfalt und Biodiversität als Wirtschaftswälder aufweisen und an heimische Waldlebensräume auch die heimische Biodiversität gebunden ist, sind diese besonders zu fördern“, so Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferent der NI.

Irreversible Bodenschäden vermeiden - Standortheimische Wälder fördern

Standortheimische Wälder sind auch trotz der Klimaänderung zukunftsgerecht. Heimische Bäume sind einerseits an den Standort angepasst und können sich auch an sich ändernde Bedingungen adaptieren. „Hierzu aber müssen die natürlichen Prozesse stärker gefördert und das Forstrecht endlich ökologisch ausgerichtet werden, damit sich die entsprechend widerstandsfähigen Baumindividuen auch durchsetzen können“, so NI Vorsitzender Harry Neumann.

Großflächige und irreversible Bodenschäden über Verdichtungen mit schweren Harvestern und Rückegeräten, wie auch das verstärkte Pflanzen fremdländischer Baumarten aus vermeintlich passenden Klimazonen lehnt die NI aus ökologischen Gründen ab. Der renommierte Waldexperte und wissenschaftlicher Beirat der NI, Norbert Panek, fordert eine Wiederbewaldung durch natürliche Sukzession, in der auch die sogenannten „Schadhölzer“ weitgehend verbleiben. So reichere sich mit zunehmendem Zersetzungsgrad der Schadhölzer der Boden mit Humus an, wodurch sich auch die Fähigkeit des Bodens erhöhe, Feuchtigkeit zu speichern. „Ein artenreiches Pionierstadium der Sukzession mit schnelllebigen Gehölzen wie z.B. Birken, Weiden und Ebereschen sorgt zudem relativ rasch für ein bodenschützendes Kleinklima, in dem sich dann auch die waldprägenden Baumarten hochkommen“, so Panek.

Geräumte Waldflächen schaden dem Klima

Nach Studien der Technischen Universität Dresden werden auf kahlgeschlagenen und geräumten Waldflächen über einen Zeitraum von zehn Jahren durchschnittlich ca. 140 Tonnen Kohlendioxid pro Hektar freigesetzt, so dass diese Flächen über längere Zeit eine anhaltende Kohlenstoffquelle darstellen. Eine solche Forstwirtschaft schade daher dem Klimaschutz, so der Umweltverband.

Wasserrückhalt erhöhen

„Dagegen ist der Wasserrückhalt im Wald zu erhöhen und die Folgen früherer Bestandsentwässerung zurückzubauen. Feuchtigkeit ist so lange wie möglich im Wald zu halten. Großflächig vernetzte Ökosysteme haben einen großen Wert für die Artenvielfalt. So ist es wichtig, naturnahe mäandrierende Fließgewässer, naturnahe Stillgewässer, Moore, Bruchwälder, Heiden und Staudenfluren in einer Waldumgebung zu fördern“, betonte Biologe Immo Vollmer.

Keine Windenergie im Wald

Auch die zunehmende Industrialisierung der Wälder mit Windkraftanlagen öffnen die Bestände, stören das frisch-feuchte Waldinnenklima, zerstören und zerschneiden die Waldlebensräume. Dazu wird der ökologische Artenverbund meist stark geschädigt, wobei die immensen Verluste an im Wald lebenden Vögeln und Fledermäusen besonders gravierend sind“, so NI Vorsitzender Harry Neumann.
 
Kahlschlag im Naturpark, FFH- und Wasserschutzgebiet Montabaurer Höhe - Foto: Harry Neumann/NI

 

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