13.07.2022
PRESSEMITTEILUNG
Naturschutzinitiative (NI) kritisiert illegale Tötung eines Wisents
Streng geschützte Tiere sind im Westerwald offensichtlich nicht gerne gesehen. Ein dort umherziehender Wisent wurde bereits vor mehreren Monaten angeschossen. Dieser wurde dann schwer verletzt und völlig entkräftet entdeckt. Es ist erschreckend, dass das Tier offensichtlich aufgrund einer absichtlich herbeigeführten Schussverletzung letztendlich aus Tierschutzgründen getötet werden musste. „Den Wisent durch einen Schuss zu verletzen und ihn dann seinem Leiden zu überlassen, ist zutiefst unethisch“, erklärte Gabriele Neumann, Projektleiterin Großherbivoren der NI.
Angesichts der dubiosen Vorkommnisse um die Tötung des ersten freilebenden Wisents in Rheinland-Pfalz seit etlichen hundert Jahren fordert die NI eine umfassende Untersuchung und juristische Aufarbeitung dieses Vorfalls. Daher begrüßt die NI die transparente Vorgehensweise des Umweltministeriums und die Weitergabe des Untersuchungsberichtes an die Staatsanwaltschaft. Dringend aufgeklärt werden muss auch, warum von den Verantwortlichen vor Ort die für den Artenschutz zuständige Obere Naturschutzbehörde nicht hinzugezogen wurde.
Der Wisent genießt genauso wie der Wolf oder die Wildkatze den Schutz des europäischen Artenschutzrechtes. Nach der EU-FFH-Richtlinie ist der Wisent im Anhang IV und im Anhang II geführt. Das bedeutet, dass seine wildlebenden Vorkommen einen strengen Schutz genießen und regelmäßige Vorkommensbereiche über Schutzgebiete zu sichern sind.
„Wir hoffen sehr, dass die Vorgänge im Vorfeld der Tötung des Wisent von der Staatsanwaltschaft aufgeklärt werden und die erforderlichen Konsequenzen gezogen werden“, so Gabriele Neumann.
Lesen Sie hier den Presseartikel aus der Siegener Zeitung vom 12.07.2022 >>>
Lesen Sie hier den Presseartikel aus der Westerwälder Zeitung vom 12.07.2022 >>>
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