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21.02.2024

Rheinland-Pfalz

Ortsumgehungen bei Rothenbach und Langenhahn
NI: Keine „Westerwald-Autobahn-Light“


Blick in die einzigartige Landschaft im Vogelschutzgebiet Westerwald bei Langenhahn/Bellingen, die für eine mögliche Planung der Ortsumgehung infrage käme und Natur in großem Stil zerstören würde.

Kurz vor den Kommunalwahlen kommt in der Verbandsgemeinde Westerburg die Idee zur Gründung einer „Interessengemeinschaft“ auf, um erneut die Planungen für den Bau der  Ortsumgehungen Rothenbach und Langenhahn ins Spiel zu bringen und zu beschleunigen. „Die Naturschutzinitiative (NI) hat Verständnis für das Anliegen der Anrainer, es sollte aber nach anderen und vor allem naturverträglichen Lösungen gesucht werden“, teilt der Naturschutzverband in einer Pressemitteilung mit.

Bereits Ende der 80er Jahre wurden Überlegungen zu diesen Ortsumgehungen angestellt. Aufgrund der der NI vorliegenden Untersuchungsergebnisse aus dieser Zeit wurden diese Planungen jedoch nicht realisiert, da die Umgehungen den wohl größten Eingriff entlang der gesamten B 255 dargestellt hätten.

Der Bau wäre mit großen Geländeeinschnitten und dadurch mit einem hohen Flächenbedarf in einer naturschutzfachlich bedeutsamen Umgebung verbunden. So würden die geplanten Umgehungen sehr viel für den Naturschutz bedeutsames Grünland durchschneiden. Dieses Grünland ist aufgrund seiner intakten Vegetation gesetzlich geschützt. Viele Landwirte unterstützen hier im Rahmen des Vertragsnaturschutzes den Erhalt dieser Flächen.

Zudem würde die Planung zur Zerschneidung eines europäisch geschützten FFH- und Vogelschutzgebietes führen. Die Querung der Bachmulde in Richtung Obersayn tangiere ein ehemaliges Bekassinen-Brutgebiet, das heute ein Nahrungsgebiet und eine Flugroute des bislang einzigen Weißstorch-Brutpaares im Westerwald sei. Weiterhin seien bedeutende Vogel- und Amphibienlebensräume betroffen, die sich nicht einfach „verlagern“ ließen.

„Hinzu kommt, dass das Gebiet Teil des Wanderkorridors für Arten des Waldes und Halboffenlandes des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU) ist. Insbesondere für die europäische Wildkatze als Leitart stellt die Zerschneidung ihrer Wanderkorridore und Lebensräume eine große Bedrohung dar. Die Vernetzung der Lebensräume ist essentiell für das Überleben dieser und anderer wandernder Arten“, betonte Wildkatzenexpertin Gabriele Neumann.

Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums wurde aufgrund dieser wohl nicht überwindbaren Probleme auch eine Ostvariante geprüft, die ebenfalls große Beeinträchtigungen mit sich gebracht hätte. Es sei daher damals richtig gewesen, diese Planungen nicht weiter zu verfolgen. Hieran habe sich bis heute nichts geändert, so die NI. Denn mit Hilfe dieser Planungen eine Art „Westerwald-Autobahn-Light“ zu bauen, lehnt die NI entschieden ab.

Dipl.-Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferent der NI, weist auf die generell sehr hohen Umweltschäden von Ortsumgehungen hin. In der Natur dieser Straßenführungen liege es, dass sie Landschaftsausschnitte aus einem zuvor weitgehend unzerschnittenen Raum zu der Siedlung hin abtrennten.  

„Diese Gebietsausschnitte haben eine geringere Flächengröße und sind höheren Beeinträchtigungen durch die Siedlungsnähe ausgesetzt. Durch die zusätzliche Barrierewirkung der Straße seien diese Flächen für anspruchsvolle Tierarten nicht mehr nutzbar. Im Anschluss an die Realisierung von Ortsumgehungen würden häufig Ortsrandentwicklungen in  Form von Siedlungs- und Gewerbeflächen erfolgen, die aufgrund der dann entwerteten („vorbelasteten“) Natur leichter durchzuführen seien. Die Folge ist häufig, dass nach einigen Jahrzehnten wieder eine neue Umgehung gesucht wird. Der Schaden einer Umgehungsstraße ist deshalb deutlich mehr als nur die überbaute Fläche“, so Immo Vollmer.

Mit Blick auf den stark zunehmenden LKW-Verkehr regt die NI an, dass die B 255 in einem ersten Schritt mautpflichtig werden sollte. Sollte diese Maßnahme nicht zu der gewünschten Entlastung führen, könne in einem zweiten Schritt über eine Sperrung für den Schwerlastverkehr nachgedacht werden. Dies würde zu einer erheblichen Entlastung für die Bevölkerung führen.

„Weitere Lösungen sind in einem überregionalen Konzept zu suchen. Zu einer nachhaltigen Verkehrswende und einem wirksamen Natur- und Klimaschutz kommen wir nie, wenn die Lösung für die Zunahme des Verkehrs immer wieder der Bau neuer Straßen ist. Der in der Folge weiter anwachsende Verkehr braucht dann wieder neue Straßen. Es ist ein Teufelskreis, der fatale Folgen hat. Die ständig weitere Zerstörung von Lebensräumen für Mensch und Tier muss endlich aufhören. Sonst zerstören wir die für unser Leben notwendige Biodiversität. Wir regen daher dringend an, diese Planung erst gar nicht zu beginnen“, erklärte Dipl.-Biologe Konstantin Müller, stv. Vorsitzender der NI.

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