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13.03.2024

Hessen

Sperlingskauz - Ein Sänger der Dämmerung

Ein Sperlingskauz im Stölzinger Gebirge in seinem Revier. Durch sein Gefieder passt er sich gut der Umgebung an und ist schwer zu entdecken. Das ist auch notwendig, weil er viele Feinde hat. Mit der geplanten Erstellung von Windkraftanlagen droht weiteres Unheil im Revier der kleinsten deutschen Eule. - Foto: Arno Werner

Der Sperlingskauz mit dem lateinischen Namen Glaucidium passerinum ist ein Winzling unter den Eulen und mit 16 bis 17 cm etwa so groß wie ein Star.

Der Sperlingskauz brütet in Mitteleuropa bevorzugt in den Gebirgsnadelwäldern. In den hessischen Mittelgebirgen wie im Stölzinger Gebirge kommt er in Höhenlagen ab etwa 300 m über NN vor. Sein Lebensraum ist deshalb auf unsere Höhenrücken begrenzt. Er bevorzugt dort naturnahe Habitate wie kaum durchforstete Wälder mit entsprechend hohem Alt- und Totholzbestand.

In Hessen ist die Art mit 300-600 Brutpaaren ein seltener Vogel (Rote Liste 2021). Auf dem Höhenkamm der Franzosenstraße im Stölzinger Gebirge gibt es allerdings mehrere Reviere. Das NI-Rotmilanteam kümmert sich auch um diese Art.

Die Eule ist überwiegend dämmerungsaktiv bei der Balz, beim Nahrungserwerb, der Fütterung und der Gesangsaktivität. Zwischen Februar und Anfang April bestehen in geeigneten Habitaten gute Chancen, den Vogel in der Dämmerung rufen zu hören.

Mit ihren oft einsilbigen Gesängen, teilen sie anderen Käuzen ihrer Art mit, dass hier ihr Revier ist. Mit etwas Glück kann man bei den abendlichen Gängen im Stölzinger Gebirge weitere typischen Eulen der Mittelgebirgswälder wie Raufußkauz, Uhu, Waldohreule und Waldkauz hören oder sehen.

Die Zukunft des Sperlingskauzes wird als regional ungünstig eingestuft. Überall sind jetzt große Lücken in den Forsten zu sehen. Alte Bäume fehlen wegen Windwurf, Trockenheit und Käferschäden und einer in der Folge zu rigorosen Beräumung absterbender Bäume. Wo früher geschlossene Wälder waren, gibt es jetzt große Freiflächen. Der Kauz hat es deshalb schwer, alte Bäume mit Höhlen zu finden, um dort zu brüten und als Nahrungsdepots zu nutzen. Zur Stabilisierung des Ökosystems Wald wäre es am sinnvollsten, diese Freiflächen der Natur zu überlassen.

Die Vielfalt an Eulen zeigt wieder einmal, dass dieses Gebirge ein Hotspot der Artenvielfalt ist. Windkraftanlagen, die man jetzt gerne auf den Kahlschlägen aufstellen möchte, sind dagegen kein Beitrag zum Klimaschutz, besonders wenn dadurch die Waldfläche vermindert und für die Zukunft fragmentiert und zerschnitten wird. Die Freiflächen von heute sollten dagegen die Wälder von morgen werden.

Notwendig sind mehr großräumige unzerschnittene Naturwälder zur Stabilisierung der Artenvielfalt und des Klimas. Arno Werner, Länder- und Fachbeirat der NI in Hessen fordert deshalb, mehr sich selbst überlassene Natur zu wagen!

Die EU hat jetzt dazu ein wichtiges Gesetz auf den Weg gebracht zur Wiederherstellung der Natur, um die Umweltzerstörung zurückzudrehen. Das Gesetz verpflichtet die EU-Länder, bis 2030 mindestens 20 Prozent ihrer Flächen und bis 2050 alle bedrohten Ökosysteme wiederherzustellen. Hier sind die Bundesländer wie Kommunen in der Pflicht, ihren Beitrag zu leisten. Das Stölzinger Gebirge könnte dabei eine Vorreiterrolle spielen. Die Industrialisierung der Wälder durch Windkraft ist aber mit einer natürlichen Waldentwicklung nicht vereinbar, da Windkraftanlagen dieses Ökosystem schwerwiegend beeinträchtigen und zudem hier Todesursache Nr. 1 für Vögel und Fledermäuse sind oder deren Habitat so verändern, dass sie weichen müssen. Der aufgelichtete Forst mit fehlenden alten Bäumen begrenzt somit auch die Population von Deutschlands kleinster Eule.

Ein von der Naturschutzinitiative e.V. (NI) in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten stellt gravierende Mängel bei den jüngsten Gesetzesänderungen zur Errichtung von Windkraftanlagen fest. Das Gutachten stellt weiterhin fest, dass die Bundesregierung systematisch gegen europäisches Recht verstößt. Daher hat die NI eine Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht.

Sperlingskauz Habitat - In dieser Mittelgebirgslandschaft fühlt sich unsere kleinste heimische Eule wohl. Es sollte wie im Foto eine Mischung aus Nadel- und Laubholz, vielen Höhlen und offene Lichtungen als Jagdhabitate sein. - Foto: Arno Werner

 

 

 

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