14.03.2024
„Bürokratie-Irrsinn um Windräder“
ZDF missachtet erneut journalistische Sorgfaltspflicht
NI reicht Programmbeschwerde ein
Ein Kommentar von Dr. rer.nat. Wolfgang Epple
§11(2) Rundfunkstaatsvertrag:
„Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.“
„Die ZDF-Autoren Hans Koberstein & Jörg Moll haben nach einem ersten „frontal“-Bericht vom 22.02.2022 („Rotmilan gegen Windkraft - Das Märchen vom bedrohten Greifvogel“) im März 2024 zum zweiten Mal einen Beitrag mit eindeutiger Tendenz gegen den Artenschutz zu verantworten. Schon die erste Sendung in 2022 bedeutete einen „frontal“-Angriff gegen den Artenschutz, speziell gegen den Schutz des Rotmilans. Die den Autoren zur Verfügung stehenden Informationen aus der ornithologischen Wissenschaft blieben schon 2022 unberücksichtigt. Der Hauptzeuge für eine reißerische und unvollständige Fehldarstellung, Magister Rainer Raab aus Österreich (s.u.), musste vor zwei Jahren bereits einen Tag nach Ausstrahlung zurückrudern, und in einer eigenen Pressemitteilung einräumen, dass „Zwischenergebnisse“ des von ihm betreuten LIFE-EUROKITE-Projektes im Auftrag der EU nicht „per se auf die Debatte um Todesursachen in Deutschland übertragbar“ seien …“
„Wer den neuen Beitrag von Koberstein & Moll aus 2024 bis zum Ende durchhält, wird durch das ZDF als „Nächstes Video“ zu diesem ersten „frontal“-Bericht vom 22.02.2022 geführt. 2022 gab es eine sachliche Richtigstellung durch die wissenschaftliche Ornithologie Deutschlands und in der Naturschutz-Öffentlichkeit eine fachlich gut begründete Programmbeschwerde … Das ZDF und die betroffenen Redakteure ignorieren bis heute die gereichten Sachinformationen. Stattdessen wird nun nachgelegt.“
„Der neue Film von Koberstein & Moll bedeutet nach seiner Vorgeschichte eine Zäsur des deutschen Journalismus, soweit es um nicht korrekte Darstellungen der Auswirkungen der Energiewende auf den Naturschutz geht. Den Autoren konnte man im Jahr 2022 vielleicht mangelnde Übersicht und kognitive Überforderung bei der Aufarbeitung eines komplexen Stoffes aus der Naturschutzforschung zugestehen. Sie sind fachfremd. Koberstein hat laut ZDF Publizistik, Politologie und Soziologie studiert. Der nach Darstellung auf seiner Homepage mit 16 Film- und Fernsehpreisen behängte Jörg Moll ist Dipl.-Ing. für Umwelttechnik.“
„Zum Schluss des filmischen Machwerks gibt es einen kleinen Anhaltspunkt für die naturschutzfachliche Ahnungslosigkeit der Macher: Der an der Fazit-Stelle im Film unter dem Off-Text „Rotmilan“ im Bild gezeigte Greifvogel ist kein Rotmilan, sondern eine Rohrweihe.“
Aus den von Dr. Epple, Wissenschaftlicher Beirat der NI, dargestellten Defiziten in der objektiven und unparteiischen Berichterstattung wird die Naturschutzinitiative (NI) eine Programmbeschwerde beim ZDF Fernsehrat einreichen.
Hier ZDF frontal-Film ansehen >>>